Wer war St. Martin und warum essen wir eine Martinsgans

Jedes Jahr feiern wir am 11. November St. Martin. Warum wir am Martinstag die Martinsgänse essen und wieso es Laternenumzüge gibt, wissen heute viele nicht mehr. 

wieso essen wir eine Martinsgans?

WARUM ESSEN WIR AM MARTINSTAG EINE MARTINSGANS?

Eine historische Erklärung für dieses Brauchtum besagt, dass in Zeiten des Lehnswesens am 11. November die Pacht an den Lehensherrn zu entrichten war. Die Schuldner zahlten aus Geldmangel häufig mit einer Gans. Daher kam es wohl zu der Bezeichnung Martinsgans. Da der Martinstag traditionell mit einer Kirmes oder einem Tanzmusikabend gefeiert wurde, und an diesem Tag die vorweihnachtliche Fastenzeit begann, in der auf fettes Essen verzichtet werden sollte, bot es sich an, die Gans an diesem Abend zu verspeisen.

Einer anderen Legende nach soll der äußerst bescheidene und zurückhaltende Martin sich in einem Gänsestall versteckt haben, um der Wahl zum Bischof zu entgehen und sein Leben als Mönch weiterzuleben. Doch die Gänse hätten ihn durch das laute Geschnattere verraten und so fanden die Bürger ihn doch noch und er wurde Bischof.

Traditionell wird die Gans mit Rotkohl und Semmelknödeln oder Kartoffelklößen gegessen. Ein überlieferter Brauch beim Verzehr der Martinsgans ist das Gänsegedicht. Seit dem 17. Jahrhundert ist die Sitte beschrieben, vor bzw. während des Essens der Martinsgans ein Gedicht zum Thema Gänse zu rezitieren. Hier ein Beispiel dazu:

 

 

Alles über Laternenumzüge und die Martingsgans

Jedes Jahr feiern wir am 11. November St. Martin. Kinder ziehen mit Laternen in der Hand durch die Straßen der Dörfer und Städte. Doch wieso es diese Laternenumzüge gibt und warum wir eine Martinsgans zubereiten, wissen die meisten nicht mehr.

WIESO ZIEHEN KINDER AN ST. MARTIN MIT LATERNEN DURCH DIE STADT?

Der Leichnam von Sankt Martin wurde in einer Lichterprozession mit einem Boot nach Tours überführt. In Andenken an dieses Lichtermeer feiern vor allem die Kindergärten ein „Laternenfest“ mit Umzügen.

WER WAR SANKT MARTIN?

Martin von Tours wurde um 316 nach Christus in Pannonien (im heutigen Ungarn) geboren und war der dritte Bischof von Tours. Er ist einer der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche und wird auch in der orthodoxen, anglikanischen und evangelischen Kirche verehrt.

Seine Jugend verbrachte er in Pavia, der Heimat seines Vaters in Oberitalien, wo er erstmals mit dem Christentum in Berührung kam. Jedoch beugte sich Martin dem Gebot des Vaters und schlug zunächst eine Militärlaufbahn ein. Der Legende nach traf Martin während dieser Zeit im Winter auf einer Straße einen armen Bettelmann. Der spärlich bekleidete Bettler flehte Martin um eine Gabe an. Daraufhin teilte dieser seinen Mantel mit dem Schwert und gab dem Bettelmann eine Hälfte des Mantels.

Vor einer Schlacht verweigerte Martin die Teilnahme und bat um Entlassung aus dem Armeedienst. Sein restliches Leben verbrachte er im Dienste seines Glaubens und wurde am 4. Juli 372 zum Bischof von Tours geweiht. Als Bischof war er besonders für seinen asketischen Lebensstil bekannt und wurde nach seinem Tod vom Papst heiliggesprochen.

Warum feiern wir gerade am 11. November den Martinstag

Der Heilige Martin verstarb am 8. November 397. Am 11. November wurde er unter sehr großer Beteiligung der Bevölkerung beerdigt. Seitdem ist der 11. November sein Gedenktag.

WARUM ESSEN WIR AM MARTINSTAG EINE MARTINSGANS?
WIESO ZIEHEN KINDER AN ST. MARTIN MIT LATERNEN DURCH DIE STADT?

 

Wer war eigentlich St. Martin?

Der heilige Martin von Tours wurde um 316 nach Christus in Pannonien (im heutigen Ungarn) geboren. Wie auf der Website des Bistum Augsburgs zu lesen ist, war Martin Soldat und diente bereits mit 15 Jahren der römischen Armee. Etwa in dieser Zeit traf er im Winter auf einer Straße einen armen Bettelmann. Der spärlichbekleidete Bettler flehte Martin um eine Gabe an. Darauf hin teilte dieser seinen Mantel mit dem Schwert und gab dem Bettelmann eine Hälfte des Mantels, so die Legende. In der folgenden Nacht erschien Martin Jesus Christus im Traum und gab sich als der Bettler zu erkennen. Dieses Ereignis war für Martin der Auslöser, sich taufen zu lassen, seinen Soldatendienst aufzugeben und Schüler des berühmten Kirchenlehrers Hilarius zu werden.

Später wurde Martin zum Bischof von Tours geweiht. Der Bischof war besonders für seinen asketischen Lebensstil bekannt und wurde nach seinem Tod vom Papst heiliggesprochen. Seither gilt St. Martin als Schutzpatron der Bettler, Soldaten, Waffenschmiede und Haustiere.

Warum feiern wir gerade am 11. November den Martinstag?

Gestorben ist der Heilige Martin zwar schon am 8. November 397. Am 11. November wurde er dann unter sehr großer Beteiligung der Bevölkerung beerdigt. Seitdem ist der 11. November sein Gedenktag.

Wieso ziehen Kinder an St. Martin mit Laternen durch die Stadt?

„Die Laternenumzüge gehen einerseits auf die Lichterprozessionen zurück, die am Vorabend von hohen Festen stattfanden, zum anderen lösen sie die Martinsfeuer ab, die vielleicht Überbleibsel vorchristlicher, germanischer Erntedankfeste sind“, erklärt der theologische Referent Dr. Peter Paul Bornhausen vom Bistum Augsburg.

Das Licht hat in der christlichen Symbolik eine besonders wichtige Bedeutung. Die Dunkelheit steht symbolisch für den Teufel und das Böse, wohingegen das Licht ein Symbol für Christus ist. Licht steht für die Heiligkeit Gottes. So lässt sich auch erklären, warum die Kinder mit vielen hellen und bunten Laternen durch die Dunkelheit spazieren. Vorweg reitet ein Mann, verkleidet als römischer Soldat, auf einem Pferd. Oft teilt der Soldat am Ende des Umzugs seinen Mantel mit einem Bettler, angelehnt an die gute Tat des Heiligen Martins.

 

Gibt es noch andere Bräuche?

Neben dem Martinsumzug und den Martinsgänsen ist das Martinssingen ebenfalls ein beliebter Brauch am 11. November. Dabei gehen Kinder von Tür zu Tür und erhalten für ihren Gesang Süßigkeiten und Gebäck. Auch ihre selbstgebastelten Laternen vom Martinsumzug nehmen sie mit. Dieser Brauch ist aber nur in bestimmten Gegenden verbreitet, wie zum Beispiel im Rheinland.

Gibt es den Martinstag nur in Deutschland?

Nein, den Martinstag gibt es in ganz Europa. Doch der theologische Referent weis, dass Bezüge auf St. Martin häufig auf deutsches Brauchtum hinweisen. In Bayern und Österreich heißt der Festtag auch Martini. Der Brauch des Martinsumzugs ist auch in Österreich, der Schweiz und in Südtirol verbreitet.

Wo gibt es noch mehr Informationen zu St. Martin?

Noch detailliertere Informationen zum Leben des Heiligen Martins gibt es zum Beispiel auf der Homepage des Bistum Augsburgs.

Die Gans erwacht im grauen Forst
erstaunt in einem Adlerhorst
Sie blickt sich um und denkt betroffen
Mein lieber Schwan, war ich besoffen.
-Heinz Erhard