Cicero de re publica : Demokratie – Aristokratie – Monarchie

Marcus Tullius Cicero
de re publica I

Cic.rep.1,47-49: Die Demokratie

I 47-49

31. (47)  SCIPIO: . . . et talis est quaeque res publica, qualis eius aut natura aut voluntas, qui illam regit. Itaque nulla alia in civitate, nisi in qua populi potestas summa est, ullum domicilium libertas habet; qua quidem certe nihil potest esse dulcius, et quae, si aequa non est, ne libertas quidem est. Qui autem aequa potest esse, omitto dicere in regno, ubi ne obscura quidem est aut dubia servitus, sed in istis civitatibus, in quibus verbo sunt liberi omnes? ferunt enim suffragia, mandant inperia, magistratus, ambiuntur, rogantur, sed ea dant, quae, etiamsi nolint, danda sint, et quae ipsi non habent, unde alii petunt; sunt enim expertes imperii, consilii publici, iudicii delectorum iudicum, quae familiarum vetustatibus aut pecuniis ponderantur. In libero autem populo, ut Rhodi, ut Athenis, nemo est civium, qui  . . . 31. (47) *** und so ist eben jeder Staat, wie entweder der Charakter oder der Wille desjenigen, der ihn regiert. Darum hat (im Grunde) die Freiheit in keinem anderen Staat ihre (eigentliche) Heimat, als wo das Volk der Souverän ist. Sie ist für den Menschen jedenfalls der süßeste Genuss; aber sie verdient diesen Namen nicht, wenn sie nicht mit Gleichheit (der Rechte) verbunden ist. Wie kann aber Gleichheit stattfinden, ich will nicht sagen, in einer Monarchie, wo die Sklaverei nicht einmal verschleiert oder zweifelhaft ist, sondern in solchen Staaten, in denen (zwar) den Worten nach alle frei sind; denn sie stimmen ab, übertragen Befehlshaberstellen und Ämter; man bewirbt sich bei ihnen und befragt sie um ihrer Ansicht; allein sie geben eigentlich nur, was sie geben müssen, auch wenn sie nicht wollen, und sind im Grunde nicht einmal im Besitz dessen, um was sie gebeten werden: denn sie sind ausgeschlossen von Befehlshabernstellen, von Sitz und Stimme im Senat, von Gerichtsstellen, wozu Richter gewählt werden; denn dazu gelangen nur solche, die durch das Alter ihrer Familien oder durch Geld ein Übergewicht haben. In einem freien Volk aber, wie in Rhodos, wie zu Athen, ist kein Bürger, der ***
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32. (48)  . . . <in po>pulo aliquis unus pluresve divitiores opulentioresque extitissent, tum ex eorum fastidio et superbia nata esse commemorant cedentibus ignavis et inbecillis et adrogantiae divitum succumbentibus. Si vero ius suum populi teneant, negant quicquam esse praestantius, liberius, beatius, quippe qui domini sint legum, iudiciorum, belli, pacis, foederum, capitis unius cuiusque, pecuniae. Hanc unam rite rem publicam, id est rem populi, appellari putant. Itaque et a regum et a patrum dominatione solere in libertatem rem populi vindicari, non ex liberis populis reges requiri aut potestatem atque opes optimatium. 32. (48) *** wenn in einem Volk einer oder mehrere Reichere und Begütertere aufstanden, dann entwickelte sich aus ihrem Stolz gegen Geringere übermütige Anmaßung, indem die Feigen und Schwachen nachgaben und vor dem Hochmut der Reichen krochen. Verstehen aber die Völker, ihre Rechte zu behaupten, da erklären Sie sich in ihrem Selbstgefühl für die edelsten, freiesten und beglücktesten, da ja von ihrem Willen Gesetze, Gerichte, Krieg, Frieden, Bündnisse, Leben und Gut eines jeden abhängen. Dann allein erklären sie, verdiene ein Staat den Namen eines Gemeinwesens (res publica), das heißt einer Volkssache (res populi). Daher sagt man, ein Volk erkämpfte sich die Freiheit, wenn er sich von Königsherrschaft und Aristokratengewalt losmache; nie aber trachten freie Völker danach, Könige zu bekommen oder mächtige und einflussreiche aristokratische Häupter.
(49) Et vero negant oportere indomiti populi vitio genus hoc totum liberi populi repudiari, concordi populo et omnia referente ad incolumitatem et ad libertatem suam nihil esse inmutabilius, nihil firmius; facillimam autem in ea re publica esse concordiam, in qua idem conducat omnibus; ex utilitatis varietatibus, cum aliis aliud expediat, nasci discordias; itaque, cum patres rerum potirentur, numquam constitisse civitatis statum; multo iam id in regnis minus, quorum, ut ait Ennius, ’nulla <regni> sancta societas nec fides est.‘ Quare cum lex sit civilis societatis vinculum, ius autem legis aequale, quo iure societas civium teneri potest, cum par non sit condicio civium? Si enim pecunias aequari non placet, si ingenia omnium paria esse non possunt, iura certe paria debent esse eorum inter se, qui sunt cives in eadem re publica. Quid est enim civitas nisi iuris societas civium? . . . (49) Zudem erklären sie, wenn auch ein zügelloses Volk Missgriffe tue, so müsse man darum nicht die freie Verfassung der Völker an sich verwerflich finden: nichts sei unerschütterlicher sicher, nichts fester, als ein Volk, das zusammenhalte, und dessen einziges Interesse seine Unversehrtheit und seine Freiheit sei; Eintracht aber erhalte sich am leichtesten in demjenigen Staat, in dem allen dasselbe Vorteile bringe, während ein geteiltes Interesse, wo dies diesem, jenes jenem fromme, die Quelle der Zwietracht sei. Darum habe auch, wann immer die Patrizier (oder der Senat) die ganze Macht in Händen gehabt hätten, der Staat nie auf festen Füßen gestanden. Noch weit weniger sei dies aber in Monarchieen der Fall, „wo ein Herrscher mit Königsgewalt keinen Nebenbuhler duldet, kein Teilnehmer an der Oberherrschaft vor dem anderen sicher ist“, wie Ennius sagt. Darum, weil das Gesetz das Band ist, das die bürgerliche Gesellschaft zusammenhält, das Recht aber, das jeder durch das Gesetz hat, allen gleich gilt, wie kann die bürgerliche Gesellschaft durch das Recht zusammengehalten werden, wenn die Bürger nicht alle gleiche Befugnis haben? Denn man kann auch keine Vermögensgleichheit einführen wollen, mögen die Talente unmöglich bei allen gleich sein können, so müssen doch wenigstens die gegenseitigen Rechte demjenigen gleich sein, die Bürger in einem und demselben Staat sind. Denn was ist ein Staat, als ein Verein (zum Genuss) gleiche Rechte? ***
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Übersetzung neu bearbeitet nach G.H.Moser (1828)

 

Marcus Tullius Cicero

de re publica Io

Cic.rep.1,51-53: Die Aristokratie

I 47-49

(1,51). . . si (res publica) fortuito id faciet, tam cito evertetur quam navis, si e vectoribus sorte ductus ad gubernacula accesserit. Quodsi liber populus deliget, quibus se committat, deligetque, si modo salvus esse vult, optimum quemque, certe in optimorum consiliis posita est civitatium salus, praesertim cum hoc natura tulerit, non solum ut summi virtute et animo praeessent inbecillioribus, sed ut hi etiam parere summis velint. Verum hunc optimum statum pravis hominum opinionibus eversum esse dicunt, qui ignoratione virtutis, quae cum in paucis est, tum a paucis iudicatur et cernitur, opulentos homines et copiosos, tum genere nobili natos esse optimos putant. Wenn (der Staat) es auf den Zufall ankommen lässt, so wird er ebenso schnell (umstürzen), als ein Schiff umschlägt, wenn von der Schiffsmannschaft ein durch das Los gezogener an das Steuerruder tritt. Ja, wenn das Volk ohne allen Zwang diejenigen wählen darf, denen es sich anvertrauen will; und es wird sicher, wenn ihm nur sein eigenes Wohl nicht gleichgültig ist, immer nur die Besten auswählen, dann freilich beruht das Wohl der Staatsbürger auf der Einsicht der Besten: zumal, da es eine Einrichtung der Natur ist, nicht bloß, dass die an Tüchtigkeit am höchsten Stehenden über die Schwächeren gestellt sind, sondern dass auch dieses sich gern den Überlegenen unterwerfen. Aber, sagt man, dieser allerdings beste Zustand ist durch heillose Vorurteile der Menschen zerstört worden, die aus Unkenntnis der waren Tüchtigkeit (Tugend), die sich teils bei wenigen findet, teils nur an wenigen erkannt und entdeckt wird, die Begüterten und Reichen, dann auch die von vornehmem Stamm Entsprossen für die Besten halten.
Hoc errore vulgi cum rem publicam opes paucorum, non virtutes tenere coeperunt, nomen illi principes optimatium mordicus tenent, re autem carent <eo nomine>. Nam divitiae, nomen, opes vacuae consilio et vivendi atque aliis imperandi modo dedecoris plenae sunt et insolentis superbiae, nec ulla deformior species est civitatis quam illa, in qua opulentissimi optimi putantur. Seitdem nun durch dieses Missverständnis des großen Haufens die Geldmacht weniger, nicht die wahren Vorzüge, im Staat den Meister zu spielen angefangen hat, wollen sich jene Staatshäupter den Namen Optimaten durchaus nicht mehr nehmen lassen, so wenig er ihnen wirklich zukommt. Denn Reichtum, Name, Geldmacht ohne Einsicht und Maß im Leben und Gebieten über andere bringen nur gehäufte Schande und hochmütige Anmaßung hervor, und keine Staatsform gewährt einen widerlicheren Anblick, als die, in der die Begütertsten für die Besten gelten.
(1,52)  Virtute vero gubernante rem publicam quid potest esse praeclarius? cum is, qui inperat aliis, servit ipse nulli cupiditati, cum, quas ad res civis instituit et vocat, eas omnis conplexus est ipse nec leges inponit populo, quibus ipse non pareat, sed suam vitam ut legem praefert suis civibus. Qui si unus satis omnia consequi posset, nihil opus esset pluribus; si universi videre optimum et in eo consentire possent, nemo delectos principes quaereret. Difficultas ineundi consilii rem a rege ad plures, error et temeritas populorum a multitudine ad paucos transtulit. Sic inter infirmitatem unius temeritatemque multorum medium optimates possederunt locum, quo nihil potest esse moderatius; quibus rem publicam tuentibus beatissimos esse populos necesse est vacuos omni cura et cogitatione aliis permisso otio suo, quibus id tuendum est neque committendum, ut sua commoda populus neglegi  a principibus putet. Wenn aber die Tüchtigkeit das Steuerruder des Staates führt, lässt sich dann etwas Trefflicheres denken? Wenn der, der anderen gebietet, selbst keiner Begierde frönt, wenn er alles, wozu er die Bürger gewöhnen will und anhält, an sich selbst und in seinem Leben darstellt und nicht dem Volk Gesetze aufbürdet, denen er selbst nicht gehorcht, sondern seinen Wandel wie ein Gesetz seinen Mitbürgern vorhält. Wäre es möglich, dass einer alles vollkommen in sich vereinigte, so bedurfte man nicht mehrerer; vermöchte die gesamte Masse das Beste zu erkennen und sich darin übereinstimmend zu verstehen, so würde niemand ausgewählte Staatshäupter verlangen. Die Schwierigkeit, Rat zu schaffen, hat die Leitung des Staates von der Einheit des Königtums zu einer Mehrheit (der Beratenden) gebracht; der Unverstand und die blinde Leidenschaft der Völker hat sie aus den Händen der Menge ihm die weniger (Machthaber) gespielt. So haben sich denn die Optimaten zwischen der unzureichenden Kraft des einen und der blinden Leidenschaft der Menge in der Mitte einen Standpunkt gewonnen, der das Gleichgewicht vollkommen erhält; und wenn diese den Staat lenken, so müssen die Völker höchst beglückt sein, frei von aller Sorge um Störung ihrer Ruhe, da sie die Erhaltung ihrer Ungestörtheit anderen anvertraut haben, die darüber wachen müssen und es nie dahin kommen lassen dürfen, dass das Volk denkt, sein Wohl werde von den Staatshäuptern vernachlässigt.
(1,53) Nam aequabilitas quidem iuris, quam amplexantur liberi populi, neque servari potest (ipsi enim populi, quamvis soluti ecfrenatique sint, praecipue multis multa tribuunt, et est in ipsis magnus dilectus hominum et dignitatum), eaque, quae appellatur aequabilitas, iniquissima est. Cum enim par habetur honos summis et infimis, qui sint in omni populo necesse est, ipsa aequitas iniquissima est; quod in iis civitatibus, quae ab optimis reguntur, accidere non potest. Denn einerseits lässt sich (vollständige) Rechtsgleichheit, die freie Völker (als ihr Liebstes) umfassen, gar nicht erhalten: denn die Völker selbst, so unbändig und zügellos sie sind, geben doch vorzugsweise manchen vieles in die Hände und sie selbst machen einen großen Unterschied unter den Leuten und dem Rang, (den sie ihnen zugestehen,) andererseits ist die (wirkliche, vollkommene) Gleichheit der höchste Grad von Ungleichheit. Denn wird den Wertvollsten und Wertlosesten (und solche gibt es notwendig in jedem Volk) gleiche Ehre erwiesen, so wäre die Gleichheit selbst ganz ungleich: ein Fall, der sich in den Staaten, die von den Besten geleitet werden, nicht ereignen kann.
Haec fere, Laeli, et quaedam eiusdem generis ab iis, qui eam formam rei publicae maxime laudant, disputari solent. Das ungefähren, mein Laelius, und einiges Ähnliche der Art, pflegen diejenigen vorzubringen, die diese Form der Staatsverfassung vorzüglich empfehlen.
Übersetzung neu bearbeitet nach G.H.Moser (1828)
Aufgabenvorschläge:

  1. .

Marcus Tullius Cicero
de re publica I

Cic.rep.1,54-63: Die Monarchie

I 54-63

(1,54)

Tum LAELIUS:
Quid tu, inquit, Scipio? e tribus istis quod maxime probas?
SCIPIO:
Recte quaeris, quod maxime e tribus, quoniam eorum nullum ipsum per se separatim probo anteponoque singulis illud, quod conflatum fuerit ex omnibus. Sed si unum ac simplex p<ro>bandum <sit>, regium <pro>bem … Occurrit nomen quasi patrium regis, ut ex se natis, ita consulentis suis civibus et eos conservantis….
54.

Laelius
Nun, sprach Laelius, welche von jenen drei Formen billigst du am meisten, Scipio?
Scipio:
Du fragst zuRecht, welcher von den dreien am meisten; denn einzeln und für sich billige ich keine und jeder von den dreien ziehe ich die vor, die aus allen in eine verschmolzen ist. Soll ich aber durchaus eine und zwar einfache billigen, so möchte ich die königliche billigen … Hier tritt uns gleich der sozusagen väterliche Namen eines Königs entgegen, der für seine Bürger wie für seine Kinder sorgt und <mit mehr Eifer> auf ihre Erhaltung <als auf ihre Unterjochung> bedacht ist…
(1,55)

Adsunt optimates, qui se melius hoc idem facere profiteantur plusque fore dicant in pluribus consilii quam in uno et eandem tamen aequitatem et fidem.
Ecce autem maxima voce clamat populus neque se uni neque paucis velle parere; libertate ne feris quidem quicquam esse dulcius; hac omnes carere, sive regi sive optimatibus serviant.
Ita caritate nos capiunt reges, consilio optimates, libertate populi, ut in comparando difficile ad eligendum sit, quid maxime velis.
55.

Dagegen treten die Optimaten auf und sagen, sie verstehen eben das besser zu tun, und behaupten, mehrere werden doch besser Rat zu schaffen wissen als einer bei gleich billiger und rechtlicher Gesinnung.
Da schreit aber mit laut erhobener Stimme das Volk auf, weder einem wolle es gehorchen noch wenigen: sei doch selbst den wilden Tieren nichts süßer als die Freiheit; diese aber fehle allen, die, sei es einem König oder den Optimaten dienen.
So spricht uns der König durch Güte an, die Aristokraten durch Einsicht, die Demokratie durch Freiheit, so dass bei dem Vergleich die Wahl, was vorzuziehen sei, schwer fällt.
LAELIUS:
Credo, inquit, sed expediri, quae restant, vix poterunt, si hoc incohatum reliqueris.
Laelius:
Ich glaube es, sagte er, doch wird sich der Rest kaum entwickeln lassen, wenn du hier zu keinem Ergebnis kommst.
(1,56)

SCIPIO
Imitemur ergo Aratum, qui magnis de rebus dicere exordiens a Iove incipiendum putat.
56.

Scipio:
So will ich denn Aratos nacheifern, der glaubt, als er über wichtige Dinge zu sprechen beginnt, mit Iupiter anfangen zu müssen.
LAELIUS:
Quo Iove? aut quid habet illius carminis simile haec oratio?
Laelius:
Warum mit Iupiter? Oder inwiefern gleicht unser jetziges Thema den Gedichten des Aratos?
SCIPIO:
Tantum, inquit, ut rite ab eo dicendi principia capiamus, quem unum omnium deorum et hominum regem esse omnes docti indoctique expoliri consentiunt.
Scipio:
So viel wenigstens, dass wir gebührend mit dem unser Gespräch beginnen, den allein unter allen alle, Gelehrte wie Ungelehrte, einstimmig den König der Götter und Menschen nennen.
LAELIUS:
Quid? inquit Laelius.
SCIPIO:
Et ille: Quid censes, nisi quod est ante oculos? Sive haec ad utilitatem vitae constituta sunt a principibus rerum publicarum, ut rex putaretur unus esse in caelo, qui nutu, ut ait Homerus, totum Olympum converteret idemque et rex et pater haberetur omnium, magna auctoritas est multique testes, siquidem omnis multos appellari placet, ita consensisse gentes decretis videlicet principum, nihil esse rege melius, quoniam deos omnis censent unius regi numine; sive haec in errore inperitorum posita esse et fabularum similia didicimus, audiamus communis quasi doctores eruditorum hominum, qui tamquam oculis illa viderunt, quae nos vix audiendo cognoscimus.
Laelius:
Und weiter? erwiderte Laelius.
Scipio:
Was sonst, antwortete jener, als was klar vor Augen liegt? Sei es nun, dass von den Lenkern der Staaten die Ansicht zum Besten des menschlichen Zusammenlebens aufgestellt worden ist, dass ein König im Himmel walte, der, wie Homer sagt, durch das Nicken seines Hauptes den ganzen Olymp in Bewegung setze und der zugleich als König und Vater aller zu betrachten sei; und diese Ansicht bekommt ein großes Gewicht durch viele Zeugen: (wenn man anderes alle viele nennen will:) dass die Stimmen der Völker, nämlich durch der Könige Willen veranlasst, sich so ausgesprochen haben, nichts sei besser als ein König, da ja nach dem allgemeinen Glauben alle Götter durch die Macht eines einzigen regiert werden; oder sei es, dass wir zu aufgeklärt sind, um darin etwas anderes zu erkennen als den Unverstand Unkundiger und Behauptungen, die nicht viel besser sind als Märchen; so lass uns die ihn hören, die gleichsam die gemeinsamen Lehrer der gebildeten sind, die das sozusagen mit leiblichen Augen gesehen haben, was uns kaum zu Ohren gekommen ist.
Laelius:
Quinam, inquit Laelius, isti sunt?
Scipio:
Et ille: Qui natura omnium rerum pervestiganda senserunt omnem hunc mundum mente . . .
Laelius:
Wer sind denn diese? fiel Laelius ein.
Scipio:
Diejenigen, (antwortete Scipio,) die sich durch Erforschung der Natur aller Dinge überzeugt haben, dass die ganze Welt durch die Weisheit ***
(1,57)

[Longum est recensere, quae de summo deo vel Thales vel Pythagoras et Anaximenes antea, vel postmodum Stoici Cleanthes et Chrysippus et Zenon, vel nostrorum Seneca Stoicos secutus et ipse Tullius praedicaverint, cum hi omnes et quid sit deus definire temptaverint, et ab eo solo regi mundum adfirmaverint, nec ulli subiectum esse naturae, cum ab ipso sit omnis natura generata. (Lact.epit.4,3)]
57.

[Es wäre zu weitläufig aufzuführen, was über den höchsten Gott schon früher Pythagoras, Thales und Anaximenes oder später die Stoiker Kleanthes, Chrysippos und Zenon (und von unseren Landsleuten im Anschluss an die Stoiker Seneca und Tullius selbst) gesprochen haben: Sie alle versuchen, das Wesen Gottes zu bestimmen und behaupten von (einem) Gott allein werde die Welt regiert und dieser sei keinem weiteren Wesen unterworfen, da jedes Wesen von ihm allein hervorgebracht sei.]
(1,58)

. . . Sed, si vis, Laeli, dabo tibi testes nec nimis antiquos nec ullo modo barbaros.
58.

*** doch wenn du willst, mein Laelius, so will ich dir Zeugen stellen, die weder zu alt sind noch auf irgendeine Weise (als) Barbaren (verwerflich).
LAELIUS:
Istos, inquit, volo.
SCIPIO:
Videsne igitur minus quadringentorum annorum esse hanc urbem, ut sine regibus sit?
LAELIUS:
Vero minus.
SCIPIO:
Quid ergo? haec quadringentorum annorum aetas ut urbis et civitatis num valde longa est?
LAELIUS:
Ista vero, inquit, adulta vix.
SCIPIO:
Ergo his annis quadringentis Romae rex erat?
LAELIUS:
Et superbus quidem.
SCIPIO:
Quid supra?
LAELIUS:
Iustissimus, et deinceps retro usque ad Romulum, qui ab hoc tempore anno sescentesimo rex erat.
SCIPIO:
Ergo ne iste quidem pervetus?
LAELIUS:
Minime ac prope senescente iam Graecia.
Laelius:
Ja, solche wünsche ich.
Scipio:
Gut; du weißt doch, dass es noch keine volle 400 Jahre sind, seit diese Stadt keine Könige mehr hat?
Laelius:
Ja, nicht volle (400 Jahre).
Scipio:
Nun, ist dieses Alter von 400 Jahren für eine Stadt oder einen Staat sehr groß?
Laelius:
Das ist kaum Zeit genug zum Heranreifen.
Scipio:
Also war jetzt vor 400 Jahre zu Rom ein König?
Laelius:
Und zwar ein übermütiger.
Scipio:
Und vor diesem?
Laelius:
Ein höchst gerechter; und so immer nach der Reihe rückwärts bis auf den Romulus, der von jetzt an gerechnet vor 600 Jahren König war.
Scipio:
Also auch er gehört noch nicht ins hohe Altertum?
Laelius:
Nichts weniger; da ging ja Griechenland schon seinem Greisenalter entgegen.
SCIPIO:
Cedo, num(, Scipio,) barbarorum Romulus rex fuit?
LAELIUS:
Si, ut Graeci dicunt omnis aut Graios esse aut barbaros, vereor, ne barbarorum rex fuerit; sin id nomen moribus dandum est, non linguis, non Graecos minus barbaros quam Romanos puto.
Scipio:
So sage doch, war etwa Romulus ein König über Barbaren?
Laelius:
Freilich, wenn die Erklärung der Griechen gilt, die sagen, alle Menschen seien entweder Griechen oder Barbaren, so muss am Ende freilich Romulus ein Barbarenkönig gewesen sein. Darf man aber diesen Namen in Hinsicht auf Gesittung erteilen, nicht in Hinsicht auf die Sprache, so, glaube ich, sind die Griechen nicht weniger Barbaren gewesen als die Römer.
Et Scipio:
Atqui ad hoc, de quo agitur, non quaerimus gentem, ingenia quaerimus. Si enim et prudentes homines et non veteres reges habere voluerunt, utor neque perantiquis neque inhumanis ac feris testibus.
Scipio:
Für unseren Zweck fragen wir hier überhaupt nicht nach der Abstammung, sondern nach dem Geist (eines Volkes). Wenn also nicht nur verständige, sondern auch nicht gar zu weit der Zeit nach entlegene Menschen gern Könige hatten, so sind die Zeugen, deren ich mich bediene, weder zu alt noch zu ungebildete und roh.
(1,59)

Tum Laelius:
Video te, Scipio, testimoniis satis instructum, sed apud me, ut apud bonum iudicem, argumenta plus quam testes valent.
Tum Scipio:
Utere igitur argumento, Laeli, tute ipse sensus tui.
LAELIUS:
Cuius, inquit ille, sensus?
SCIPIO:
Si quando, si forte, tibi visus es irasci alicui.
59.

Laelius:
Wie ich merke, Scipio, bist du mit Zeugnissen wohl versehen. Doch bei mir gelten, wie bei einem guten Richter, Beweise mehr als Zeugen.
Scipio:
Nun, erwiderte Scipio, so lass denn, mein Laelius, dein eigenes Gefühl als Beweis gelten.
Laelius:
Was für ein Gefühl? Entgegnete jener.
Scipio:
Wenn du dir etwa bewusst ist, einmal auf jemanden böse gewesen zu sein.
LAELIUS:
Ego vero saepius, quam vellem.
SCIPIO:
Quid? tum, cum tu es iratus, permittis illi iracundiae dominatum animi tui?
LAELIUS:
Non mehercule, inquit, sed imitor Archytam illum Tarentinum, qui cum ad villam venisset et omnia aliter offendisset ac iusserat, ‚A te infelicem‘, inquit vilico, ‚quem necassem iam verberibus, nisi iratus essem.‘
Laelius:
Ich war es wahrlich öfter, als ich wünschte.
Scipio:
Nun, sprich: wenn du erzürnt bist, gestattest du dem Zorn die Herrschaft über dein Gemüt?
Laelius:
Nein, wahrhaftig nicht: vielmehr mache ich es wie der berühmte Archytas von Tarent. Als dieser einmal auf sein Landgut kam und alles anders antraf, als er es befohlen hatte, sagte er zu seinem Gutsverwalter: Unglückseliger! Ich hätte dich schon totgeschlagen, wenn ich nicht im Zorn wäre.
(1,60)

SCIPIO:
Optime, inquit Scipio. Ergo Archytas iracundiam videlicet dissidentem a ratione seditionem quandam animi vere ducebat eam<que> consilio sedari volebat; adde avaritiam, adde imperii, adde gloriae cupiditatem, adde libidines; et illud vides, si in animis hominum regale imperium sit, unius fore dominatum, consilii scilicet (ea est enim animi pars optima), consilio autem dominante nullum esse libidinibus, nullum irae, nullum temeritati locum.
60.

Scipio:
Schön, sagte Scipio. Archytas hielt also den Jähzorn, eben weil er sich mit vernünftiger Besonnenheit nicht verträgt, für eine Art von Empörungen der Seele, die er durch Gesinnung gedämpft wissen wollte. Dazu nimmt noch Habsucht, Herrschsucht, Ruhmbegierde, wilde Begierden; und du begreifst, dass, wenn in der menschlichen Seele eine königliche Regierung stattfindet, der Oberherr ein einziger sein werde, nämlich die Besonnenheit; denn diese ist der beste Teil der Seele: dass aber, wenn die Besonnenheit herrscht, die wilden Begierden, der Zorn und die Unbesonnenheit nicht aufkommen können.
LAELIUS:
Sic, inquit, est.
SCIPIO:
Probas igitur animum ita adfectum?
LAELIUS:
Nihil vero, inquit, magis.
SCIPIO:
Ergo non probares, si consilio pulso libidines, quae sunt innumerabiles, iracundiaeve tenerent omnia?
LAELIUS:
Ego vero nihil isto animo, nihil ita animato homine miserius ducerem.
SCIPIO:
Sub regno igitur tibi esse placet omnis animi partes, et eas regi consilio?
LAELIUS:
Mihi vero sic placet.
SCIPIO:
Cur igitur dubitas, quid de re publica sentias? in qua, si in plures translata res sit, intellegi iam licet nullum fore, quod praesit, inperium, quod quidem, nisi unum sit, esse nullum potest.
Laelius:
Ganz richtig.
Scipio:
Du billigst also, eine so gestimmten Seele?
Laelius:
So sehr, als ich nur irgendetwas billigen kann.
Scipio:
Du würdest es demnach nicht billigen, wenn die Begierden, deren Zahl unendlich ist, oder der Jähzorn alles beherrschten?
Laelius:
Ich kann mir nichts Unseligeres denken als ein solches Gemüt und einen Menschen von solcher Gemütsart.
Scipio:
Unter königlicher Gewalt sollten also nach deiner Ansicht alle Teile der Seele sein und ihr König die Besonnenheit?
Laelius:
Ja, so halte ich es für recht.
Scipio:
Und du besinnst dich noch, dich in Beziehung auf Staatsverfassung zu entscheiden? Das ist doch wohl vollkommen begreiflich, dass, wenn die oberste Gewalt mehreren übertragen ist, im Grunde kein Oberbefehl stattfindet; denn dieser ist ohne Einheit schlechterdings unmöglich.
(1,61)

Tum Laelius:
Quid, quaeso, interest inter unum et plures, si iustitia est in pluribus?
Et Scipio:
Quoniam testibus meis intellexi, Laeli, te non valde moveri, non desinam te uti teste, ut hoc, quod dico, probem.
LAELIUS:
Me, inquit ille, quonam modo?
SCIPIO:
Quia animum adverti nuper, cum essemus in Formiano, te familiae valde interdicere, ut uni dicto audiens esset.
LAELIUS:
Quippe vilico.
SCIPIO:
Quid? domi pluresne praesunt negotiis tuis?
LAELIUS:
Immo vero unus, inquit.
SCIPIO:
Quid? totam domum num quis alter praeter te regit?
LAELIUS:
Minime vero.
SCIPIO:
Quin tu igitur concedis idem in re publica, singulorum dominatus, si modo iusti sint, esse optimos?
LAELIUS:
Adducor, inquit, ut prope modum adsentiar.
61.

Laelius fiel ein:
Was aber unterscheidet bitte einen von mehrern, wenn sich bei diesen mehreren Gerechtigkeit findet.
Scipio:
Nun, weil ich denn bemerke, Laelius, dass meine Zeugen dich nicht sonderlich beeindrucken, will ich weiterhin dich selbst zum Zeugen meiner Behauptung machen.
Laelius:
Mich? erwiderte jener, wieso?
Scipio:
Weil ich neulich, als wir auf dem formianischen Gut waren, bemerkt habe, wie du deinen Sklaven ernsthaft einschärftest, sie sollten nur einem aufs Wort folgen.
Laelius:
Freilich, dem Gutsverwalter.
Scipio:
Und wie zu Hause? Führen da mehrere deine Geschäfte?
Laelius:
Nein, sagte er, nur einer.
Scipio:
Und das ganze Hauswesen, leitet das noch ein anderer außer dir?
Laelius:
Im geringsten nicht.
Scipio:
Warum willst du also nicht zugestehen, dass auch in den Staaten die Regierung eines einzelnen, wenn er nur gerecht ist, die beste ist?
Laelius:
Nun, fast bin ich ja so weit, dass ich dir zustimme.
(1,62)

Et Scipio:
Tum magis adsentiare, Laeli, si, ut omittam similitudines, uni gubernatori, uni medico, si digni modo sint iis artibus, rectius esse alteri navem committere, aegrum alteri quam multis, ad maiora pervenero.
LAELIUS:
Quaenam ista sunt?
SCIPIO:
Quid? tu non vides unius inportunitate et superbia Tarquinii nomen huic populo in odium venisse regium?
LAELIUS:
Video vero, inquit.
SCIPIO:
Ergo etiam illud vides, de quo progrediente oratione plura me dicturum puto, Tarquinio exacto mira quadam exultasse populum insolentia libertatis; tum exacti in exilium innocentes, tum bona direpta multorum, tum annui consules, tum demissi populo fasces, tum provocationes omnium rerum, tum secessiones plebei, tum prorsus ita acta pleraque, ut in populo essent omnia.
62.

Scipio:
Du wirst noch mehr zustimmen, Laelius, wenn ich alle Vergleiche beiseite lasse, z.B. dass es besser sei, ein Schiff einem Steuermann, einen Kranken einem Arzt, wenn sie nur ihr Fach tüchtig verstehen, anzuvertrauen als vielen, und zu wichtigeren Gründen übergehe.
Laelius:
Was sind das für Gründe?
Scipio:
Nun, du weißt doch, dass bloß durch den unerträglichen Übermut des einen Tarquinius der Name König bei unserem Volk verhasst ist?
Laelius:
Freilich weiß ich es.
Scipio:
Nun so weißt du auch das, wovon ich gewiss im weiteren Verlauf meines Vortrages noch mehr sprechen werde, dass das Volk nach Verbannung des Tarquinius die noch ungewohnte Freiheit übertrieben hat; wie damals Unschuldige verbannt, vieler Eigentum geplündert wurde; wie man jährliche Konsuln einsetzte, die Liktorenstäbe vor dem Volk senkte, wie man bei allem, was vorkam, an das Volk appellierte, wie die Plebeier in Masse auszogen, überhaupt die ganze Staatsverwaltung sich so gestaltete, dass das Volk als der Souverän erschien.
(1,63)

LAELIUS:
Est, inquit, ut dicis.
SCIPIO:
Est vero, inquit Scipio, in pace et otio; licet enim lascivire, dum nihil metuas, ut in navi ac saepe etiam in morbo levi.
Sed ut ille, qui navigat, cum subito mare coepit horrescere, et ille aeger ingravescente morbo unius opem inplorat, sic noster populus in pace et domi imperat et ipsis magistratibus minatur, recusat, appellat, provocat, in bello sic paret ut regi; valet enim salus plus quam libido.
Gravioribus vero bellis etiam sine collega omne imperium nostri penes singulos esse voluerunt, quorum ipsum nomen vim suae potestatis indicat. Nam dictator quidem ab eo appellatur, quia dicitur, sed in nostris libris vides eum, Laeli, magistrum populi appellari.
63.

Laelius:
Ja, es verhält sich so, wie du sagst.
Scipio:
Das geht nun wohl so im Frieden, und wenn Ruhe herrscht. Solange man nichts zu fürchten hat, mag man immerhin mutwillig sein, wie man auf einem Schiff tut, oder in einer unbedeutenden Krankheit.
Aber wie jener Passagier, wenn sich plötzlich das Meer aufzubäumen beginnt und jener Kranke, wenn sich die Krankheit verschlimmert, einen zu Hilfe ruft, so ist auch unser Volk im Frieden und in der Heimat Souverän, bedroht sogar die Beamten, sträubt sich, appelliert, provoziert; im Krieg jedoch ist es so gehorsam wie einem König; denn dann gilt Rettung mehr als Eigenwille.
In besonders bedeutenden Kriegen hat aber unser Volk den ganzen Oberbefehl immer einem, ohne einen Teilnehmer an der Macht übertragen, dessen Name schon den Umfang seiner Vollmacht andeutet. Diktator nämlich heißt der zwar, weil er ernannt wird (dicitur). Aber in unseren (Auguren-) Büchern siehst du ihn, Laelius, Meister des Volkes betitelt.
LAELIUS:
Video, inquit.
Et SCIPIO:
Sapienter igitur illi veteres ***
Laelius:
Richtig.
Scipio:
Darum haben die Alten weislich ***
(1,64)

*** iusto quidem rege cum est populus orbatus,

pectora dura tenet desiderium –
sicut ait Ennius, post optimi regis obitum;
simul inter
Sese sic memorant: ‚o Romule Romule die,
Qualem te patriae custodem di genuerunt!
O pater, o genitor, o sanguen dis oriundum!

Non eros nec dominos appellant eos, quibus iuste paruerunt, denique ne reges quidem, sed patriae custodes, sed patres, sed deos; nec sine causa; quid enim adiungunt?

Tu produxisti nos intra luminis oras.
64.

*** hat das Volk einen gerechten König verloren,
Dann fällt Trauer die Herzen, so hart sie auch sind –

Wie ihm nach des Ennius Bericht nach des besten Königs Tod geschehen ist,

– und sie klagen
Also zusammen: wie warst du, Romulus, Romulus, wert uns!
Ja dich zeugten die Götter dem Heimatlande zum Hüter:
Vater, Erzeuger! Ohne Blut dem Blute der Götter entsprossen!

Nicht Herren, noch Gebieter nannten sie die, denen sie gesetzmäßig gehorchten; ja nicht einmal Könige, sondern Hüter des Vaterlandes, sondern Väter, sondern Götter. Und nicht ohne Grund. Denn was setzen hinzu?

Du ja zogst uns hervor an das Licht des Lebens und Daseins.
Vitam honorem decus sibi datum esse iustitia regie existimabant. mansisset eadem voluntas in eorum posteris, si regum similitudo permansisset, sed vides unius iniustitia concidisse genus illud totum rei publicae.
Leben (also), Ehre, Wohlergehen glaubten sie der Gerechtigkeit des Königs zu verdanken. Und gewiss wäre auch bei ihren Nachkommen diese Gesinnung herrschend geblieben, wären nur die Könige immer jenem ähnlich gewesen: aber du weißt ja, dass durch die Ungerechtigkeit eines einzigen jene Regierungsform ganz zu Grunde gegangen ist.
Laelius
Video vero, inquit, et studeo cursus istos mutationum non magis in nostra quam in omni re publica noscere.
Laelius:
Freilich weiß ich es; und ich wünsche den Verlauf, den solche Veränderungen nehmen, ebenso gut bei den Staaten und Verfassungen überhaupt wie bei unserem Staat kennenzulernen.

Sententiae excerptae:

w34

174 Talis est quaeque res publica, qualis eius aut natura aut voluntas, qui illam regit.
So ist jeder Staat, wie entweder der Charakter oder der Wille desjenigen, der ihn regiert.
Cic.rep.1,47

Literatur: